Frühförderung in Gebärdensprache für Kinder mit Hörbehinderung

Die meisten Kinder mit Hörbehinderung werden in Deutschland nicht mit Gebärdensprache gefördert.

Diese Initiative wurde angenommen.

Initiator*innen
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Anne Isakowitsch
Veröffentlicht am
2. Juli 2017
Bereich
Vielfältige, weltoffene und inklusive Gesellschaft
Einordnung
Einzelinitiative
Ebene
Bund
Ergebnis der Abstimmung

Diese Initiative wurde angenommen.

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96 Personen haben an dieser Abstimmung teilgenommen.

Das waren 24 Prozent aller 398 Abstimmungsberechtigten.

Wenn die tauben Kinder auf die Welt kommen, haben sie oft für mehrere Jahre kaum die Möglichkeit, die Gebärdensprache zu erlernen. Die Gebärdensprache wird heute noch durch die lautsprachliche Erziehungs- und Schulmethode unterdrückt. Mit dieser Initiative wird die gebärdensprachliche Frühförderung hörbehinderter Kinder gefordert.

Problembeschreibung

Junge Eltern, die mit der Diagnose ihr Kind sei hörgeschädigt konfrontiert werden, werden regelmäßig von Seiten der Ärzte, Frühförderern und Pädagogen einseitig und mit veralteten und schlicht falschen Informationen versorgt.

Aus verschiedenen Gründen heißt die landläufige Empfehlung an die Eltern, sie müssten ihr Kind so schnell wie möglich mit einem Cochlea Implantat versorgen lassen und ausschließlich lautsprachlich fördern.

Die meisten Schulen, die auf die Taubheit spezialisiert sind, bieten die gebärdensprachliche Frühförderung als letzte Wahl oder gar nicht an (Beispiel: http://www.dhs.lvr.de/de/navmain/fruehfoerderung/fruehfoerderung1.html). Die tauben Kinder wachsen mit dem Anpassungsdruck auf. Viele hörende Menschen, leider auch in der Beratung und Frühförderung, sehen die Hörbehinderung als ein Defizit, das man beheben kann und muss. Eltern werden meist nur einseitig aufgeklärt und leider oft genug überredet den Weg der Lautsprache ohne Gebärdensprache einzuschlagen.

Es kommt sehr häufig vor, dass die Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung die Gebärdensprache gar nicht erlernen. Es führt dazu, dass der große Teil der tauben Menschen keinen normalen Zugang zur Sprache hat.

Forderung

Die gebärdensprachliche Frühförderung für Kinder mit Hörbehinderung soll Standard werden. Jedes Kind mit Hörbehinderung soll von Anfang an mit der Gebärdensprache gefördert werden. Auch alle Eltern tauber Kinder sollen Möglichkeiten haben, kostenfrei an Gebärdensprachkurse teilnehmen zu können. Die Kosten dafür übernimmt der Staat.

Auf diese Weise sollen die Kinder mit Hörbehinderung in ihrer Identitätsfindung und Persönlichkeitsentwicklung unterstützt werden. Viele Untersuchungen bestätigen aber inzwischen, dass der Weg über Gebärdensprache als Ausgangssprache auch zur Sprache in schriftlicher und wenn es gut läuft, auch in mündlicher Form (Lautsprache) führt.

Kosten

Nicht bekannt.

Finanzierungsvorschlag

Die Initiative wird vor allem über Steuereinnahmen – auch durch die tauben Menschen selbst – finanziert.

Arbeitsweise

Quellenangaben: http://www.kestner.de/n/elternhilfe/elternhilfe-ersteschritte.htmhttp://www.giby.de/infothek/gebaerdensprachehttp://www.kestner.de/n/verschiedenes/presse/2006/gebaerdensprache-foerdert-lautsprache.htmhttp://www.kestner.de/n/verschiedenes/presse/2014/Humphriesendg98.pdf

Argument der Initiator*innen

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PRO
Ich würde alle Kinder in der Frühförderung mit Gebärdensprache unterstützen