Wie wollen wir in Zukunft arbeiten

Problembeschreibung der Folgen von Arbeit 4.0, welche politischen Rahmenbedingungen sind nötig

Diese Initiative wurde abgelehnt.

Initiator*innen
JoergRupp
Johannes Bagdenand
Olaf Wahl
Veröffentlicht am
24. Juli 2017
Bereich
Soziale Gerechtigkeit, Wirtschaft, Arbeit & Finanzen
Einordnung
Einzelinitiative
Ebene
Bund
Ergebnis der Abstimmung

Diese Initiative wurde abgelehnt.

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80 Personen haben an dieser Abstimmung teilgenommen.

Das waren 18 Prozent aller 437 Abstimmungsberechtigten.

Es geht darum, den Arbeitsbegriff neu zu definieren, Arbeit von Einkommen zu entkoppeln und gleichzeitig die Folgen der zunehmenden Automatisierung in praktisch allen Bereichen des Wertschöpfungsprozesses aufzuzeigen. Diese Folgen bedürfen politischer Rahmenbedingungen. Gleichzeitig geht es darum, ein Recht auf Arbeit zu definieren, weil Arbeit Bestandteil und Ausdruck persönlicher Entfaltung ist, des Menschseins schlechthin. Arbeit ist keine Ware!

Problembeschreibung

Der Mensch darf nicht aufgrund seiner Nützlichkeit bewertet vom Arbeitsprozess weiterhin ausgeschlossen bleiben, wenn er diese Entscheidung für sich selbst nicht getroffen hat. Deshalb treten wir für ein Recht auf Arbeit ein, das als Staatsziel zu verankern ist und langfristig einen Rechtsanspruch auf Arbeit zu Folge haben muss. Arbeit gibt es genug, wie die Zunahme der ehrenamtlichen Tätigkeiten, bei gleichzeitigem Rückzug des Staates aus der gesellschaftlichen Verantwortung und damit auch Arbeitswelt, zeigen. Insofern ist es auch hier wieder die Rolle des Staates, die wir neu beleuchten wollen, insbesondere den Sektor der öffentlichen Beschäftigung und die Bereitstellung von öffentlichen Gütern. Einem weiteren Rückzug des Staates – auch Privatisierung genannt – stehen wir deshalb kritisch gegenüber. Über ein BGE und seine Ausgestaltung wollen wir nachdenken.

Forderung

Es ist wichtig das Berufe mit hohem gesellschaftlichen/sozialen Wert auch gesellschaftlich hoch angesehen werden und gut bezahlt werden. Berufe deren Tagesgehalt um ein vielfaches höher liegen als das Gehalt eines durchschnittlichen Arbeiters müssen betreffend ihrer gesellschaftlichen Relevanz und ihrem Wert für das Allgemeinwohl neu bewertet werden. Eine funktionsfähige Gesellschaft erfordert eine leistungsgerechte Bewertung sowohl herkömmlicher Erwerbsarbeit als auch familiärer Erziehungsarbeit. Ein Mindestlohn kann nur dann einen wesentlichen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten, wenn auch die familiäre Erziehungsarbeit entlohnt wird. Es kann nicht sein, dass wir in einer Gesellschaft leben in der ein Teil zuviel arbeitet und der andere Teil keine Arbeit hat. Um dies zu ändern muß die Arbeitszeit reduziert und Überstunden abgebaut werden. Es muß ein vielfältiges Angebot von Teilzeit-Arbeitsplätzen geschaffen werden Teilzeitarbeitsplätze und Heimarbeit sind in mannigfacher Weise zu fördern, damit die herkömmliche Erwerbsarbeit mit der Erziehungsarbeit sowohl für Mütter als auch für Väter besser in Einklang gebracht werden kann.

Kosten

nicht bezifferbar, weil das BGE- oder Alternativmodell noch nicht entwickelt ist. Die derzeitigen Sozialstaatskosten werden aber nicht überschritten.

Finanzierungsvorschlag

Arbeit verteilen verteilt auch die Finanzierung, hinzu sollte eine Automatisierungsabgabe/Robotersteuer kommen.

Arbeitsweise

Dies ist eine Initiative, die aus langjährigem politischen Engagement in der Arbeits/Sozialpolitik entstanden ist

Argument der Initiator*innen

Kompletter Text der Initiative auf dem Marktplatz:

Aufruf: Mitstreiter gesucht Kontaktart: Kommentar unter Beitrag Inhaltliche Diskussion öffentlich erwünscht?: Ja Eine Initiative von: Jörg Rupp (ist auch Moderator, hat aber eigene Ideen) Bearbeitungsstatus: Entwurf Redaktionsschluss: 31.5.

Arbeit ist Bestandteil und Ausdruck persönlicher Entfaltung, des Menschseins schlechthin. Arbeit ist keine Ware! und muss deshalb der Willkür der Märkte entzogen werden. Das heißt insbesondere, dass der Mensch von Arbeit leben können muss, weshalb jegliche Arbeitsformen, die nur der Ausbeutung und Ausnutzung menschlicher Arbeitskraft bekämpft werden. Der Mensch darf nicht aufgrund seiner Nützlichkeit bewertet vom Arbeitsprozess weiterhin ausgeschlossen bleiben, wenn er diese Entscheidung für sich selbst nicht getroffen hat. Deshalb treten wir für ein Recht auf Arbeit ein, das als Staatsziel zu verankern ist und langfristig einen Rechtsanspruch auf Arbeit zu Folge haben muss. Arbeit gibt es genug, wie die Zunahme der ehrenamtlichen Tätigkeiten, bei gleichzeitigem Rückzug des Staates aus der gesellschaftlichen Verantwortung und damit auch Arbeitswelt, zeigen. Insofern ist es auch hier wieder die Rolle des Staates, die wir neu beleuchten wollen, insbesondere den Sektor der öffentlichen Beschäftigung und die Bereitstellung von öffentlichen Gütern. Einem weiteren Rückzug des Staates – auch Privatisierung genannt – stehen wir deshalb kritisch gegenüber. Da wir aber ebenso wissen, dass Arbeit zu haben in der Zukunft unter den gegebenen ökonomischen Bedingungen, ein noch knapperes Gut werden wird, als es Heute schon ist, werden wir uns insbesondere mit Allem beschäftigen, dass helfen könnte diesen Verwerfungen im Sinne des Humanismus Rechnung zu tragen. Die Einschränkungen der derzeitigen ökonomischen Anforderungen werden wir dabei nicht akzeptieren, sondern, im Gegenteil, humanistisch verändern wollen. Wir weiten deshalb die Verteilungsfrage auch auf den Faktor Arbeit aus und werden uns insbesondere mit den Möglichkeiten der Arbeitszeitverkürzung beschäftigen. Hierbei wird der technische Fortschritt nicht nur als Bedrohung zu verstehen sein, sondern vor allem auch als Chance, die wir nutzen wollen, diesen technischen Fortschritt – anders als in der Vergangenheit – für alle Menschen nutzbar zu machen und nicht nur für die, die über das nötige Wissen und/oder Kapital verfügen. Der technische Fortschritt ist zukünftig für alle Menschen nutzbar zu machen und nicht nur für die Wenigen, die sich diesen leisten können. Dort, und nur dort, wo über Arbeit keine menschenwürdigen Lebensbedingungen herzustellen sind, werden wir Vorschläge erarbeiten, die den betroffenen Menschen ein Leben in menschenwürdigen Bedingungen ermöglichen wird, ein Leben, das auch eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen muss und dem Grundsatz der Großzügigkeit folgen wird und deshalb den derzeitigen Paradigmen des Geizes ein Ende bereiten soll.

Es ist bereits jetzt abzusehen, dass Arbeitsplätze nicht nur in Industrie, sondern auch im kaufmännischen Bereich und der Verwaltung, durch Technik, welcher Art auch immer, abgelöst werden. Dies wird sich nach jetzigen Vorstellungen durchziehen bis mindestens in das mittlere Management. Diese Arbeitsplätze werden wegfallen und demzufolge auch die Einkommen für den Einzelnen, wie auch für Familien, in denen 1 - 2 Personen den Lebensunterhalt bestreiten.

Es ist wichtig das Berufe mit hohem gesellschaftlichen/sozialen Wert auch gesellschaftlich hoch angesehen werden und gut bezahlt werden. Berufe deren Tagesgehalt um ein vielfaches höher liegen als das Gehalt eines durchschnittlichen Arbeiters müssen betreffend ihrer gesellschaftlichen Relevanz und ihrem Wert für das Allgemeinwohl neu bewertet werden. Eine funktionsfähige Gesellschaft erfordert eine leistungsgerechte Bewertung sowohl herkömmlicher Erwerbsarbeit als auch familiärer Erziehungsarbeit. Ein Mindestlohn kann nur dann einen wesentlichen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten, wenn auch die familiäre Erziehungsarbeit entlohnt wird. Es kann nicht sein, dass wir in einer Gesellschaft leben in der ein Teil zuviel arbeitet und der andere Teil keine Arbeit hat. Um dies zu ändern muß die Arbeitszeit reduziert und Überstunden abgebaut werden. Es muß ein vielfältiges Angebot von Teilzeit-Arbeitsplätzen geschaffen werden Teilzeitarbeitsplätze und Heimarbeit sind in mannigfacher Weise zu fördern, damit die herkömmliche Erwerbsarbeit mit der Erziehungsarbeit sowohl für Mütter als auch für Väter besser in Einklang gebracht werden kann.

Wir werden über ein BGE nachdenken und dies mittelfristig umsetzen.

Hierdurch wird es möglich werden, dass Menschen sich in Bereichen einbringen können, die bisher aufgrund der niedrigen Bezahlung nicht übernommen wurden oder weil sie "nur" ehrenamtlich waren. Mütter und Väter können ihre Zeit in die Familien einbringen. Menschen können sich Weiterbilden, können ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Kenntnisse weitergeben, ohne über Profit nachdenken zu müssen. Dies kann dazu beitragen, dass Menschen in anderen Ländern geholfen wird in ihren eigenen Ländern sich zu entwickeln, ihre Infrastruktur, Gesundheit, Bildung und vieles mehr allen zukommen zu lassen.

Außerdem sollten bei Einführung eines BGE die Löhne innerhalb eines Unternehmens gekoppelt werden. Die Lohnspitze darf maximal um den Faktor 10 höher sein, als der niedrigste Lohn. So werden auch extrem unattraktive Tätigkeiten attraktiv. Wer weiß, vielleicht ist dann der Tellerwäscher irgendwann Millionär.

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KONTRA
Ehrlich gesagt ist mir diese Initiative zu schwammig, auch wenn ich das Anliegen nachvollziehen kann.
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KONTRA
Fachlich und sachlich zu unkonkret
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KONTRA
Wer soll denn festlegen welcher Beruf einen hohen gesellschaftlichen oder sozialen Wert besitzt? Hier entsteht eine neue Bevorzugung.
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KONTRA
Arbeit als Recht ? Wie arbeiten Rentner, Menschen mit starker Behinderung, Leute die gar nicht arbeiten wollen, Kinder ? Besser ist BGE.
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PRO
Guter Ansatz, aber noch nicht ausgegoren.
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PRO
Der Angst-Rhetorik, dass technischer Fortschritt nur Wegfall von Arbeitsplätzen bedeutet, ist mit dieser Initiative etwas entgegen gesetzt.
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KONTRA
Rechtsanspruch auf Arbeit
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KONTRA
Automatisierungsabgabe ist überflüssig und schadet besonders den ärmsten
Viele gute Gedanken in dieser Iniative, sie muss aber überdacht und konkretisiert werden - nur so ist eine zielführende Realisierung möglich
In Einzelfragestellungen aufteilen statt alles zu fordern?